MacTarbh

Montag, 19. Dezember 2016

"Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll." (Lk. 2, 10)

Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt! Amen!

Liebe Brüder und Schwestern!

Mancher von Euch wird sich vielleicht noch an die Werbung des "Kaisers" Franz Beckenbauer erinnern. Dieser machte vor einigen Jahren Fernsehwerbung für einen Mobilfunkanbieter. In den variierenden Spots stellte Beckenbauer jeweils zum Abschluß die (rhetorische) Frage: „Ja, is' denn heut’ scho’ Weihnachten?“

Genauso mag es Euch ergehen, wenn Ihr das heutige Bibelwort gelesen habt und möglicherweise seid Ihr etwas irritiert. Ihr habt natürlich recht, jenes Bibelwort gehört in die Weihnachtsgeschichte und genauso habt Ihr mit Eurem Einwand recht, dass heute natürlich noch nicht Weihnachten ist, sondern eben noch Adventszeit.

Soeben berichten die Medien über einen Vorfall in Berlin, wonach ein LKW in einen Weihnachtsmarkt gerast ist. Es gab Tote und Verletzte. Noch ist nicht geklärt, ob es sich um einen Unfall oder einen Anschlag handelt. Außerdem wurde in Ankara der russische Botschafter erschossen. Leider häufen sich derzeit Nachrichten dieser Art. Es gibt Kriege, Attentate und viele weitere beängstigende Vorfälle.

Und dennoch oder gerade deshalb dürfen wir angesichts der Häufigkeit solcher Nachrichten nicht in Schockstarre oder blanke Angst verfallen. Und gerade da sollten wir uns daran erinnern, was einst der Engel den Hirten zugesprochen hat: "Fürchtet Euch nicht!".

Wir sind nun in den "Endspurt" der Adventszeit eingetreten und Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu und Menschwerdung Gottes, steht kurz bevor. Gott wurde Mensch in Jesus Christus. Er kam für uns und auch für unsere Ängste. Er kam, um Frieden in die Welt zu bringen.

So lasst uns gemeinsam für die Opfer sowie deren Angehörige der heutigen Vorfälle beten, aber auch für die Täter. Lasst uns im Gebet verharren. Das Gebet ist die kürzeste Entfernung zu Gott und gerade heute wichtiger als je zuvor! Halten wir uns gerade jetzt ganz nahe an Gott! Bedenket, es will Weihnachten werden!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI

Sonntag, 6. November 2016

"Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden." (Lk. 20, 38)

Liebe Brüder und Schwestern!

Ja, Ihr habt ja recht! Es ist wirklich etwas sehr lange her, seit Ihr das letzte Mal etwas von mir gelesen habt. Vieles ist seitdem passiert. Doch die Aufzählung der Ereignisse würde den Rahmen hier sprengen.

Mittlerweile ist es November geworden. Der November ist der Totenmonat. Sogar das Wetter passt dazu; denkt nur, heute hat es hier sogar geschneit.

Wo wir gerade bei der Natur sind: Sie macht es uns vor, wie man am besten mit dem November umgeht. Die Bäume werfen fleißig ihre Blätter, die Tiere ziehen sich zurück und bereiten sich auf ihren Winterschlaf vor. Nun, das mit dem Winterschlaf wird bei den wenigsten von uns funktionieren, aber wir sollten uns doch etwas Zeit für Besinnung und zum Nachdenken nehmen.

Gerade der Monat November, der, wie erwähnt, oft als Totenmonat bezeichnet wird, hat mit seinem oftmals so tristen Wetter etwas sehr Trübsinniges an sich. Hinzu kommt, dass wir Allerheiligen und Allerseelen feiern, der Tod also im Mittelpunkt zu stehen scheint.

Wie ist denn das eigentlich, wenn man tot ist? Manche sagen, mit dem Tod sei alles vorbei. Manche sagen, wir würden immer wieder geboren. Andere wieder sagen, man müsse sich im Leben bewähren, um dann im nächsten Leben in einer entsprechend angemessenen Daseinsform zu existieren. Was aber stimmt nun?

In der heutigen Perikope gibt uns Jesus einen kleinen Einblick, was nach dem irdischen Tod passiert. Er spricht zum einen von Auferstehung und sagt (viele Geschiedene werden sich freuen), man würde nicht mehr heiraten. Wir sterben aber auch nicht mehr, da wir den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen (und Töchtern) Gottes geworden sind (vgl. Lk. 20, 35.36). Ins Detail geht Jesus allerdings nicht. Bedeutet das nun, wie man in Bayern sagt, nix Genaues weiß man nicht?

Ich denke, wenn man den Bibeltext im Kontext des gesamten Evangeliums sieht, dann wird deutlich, dass es für uns Hoffnung gibt. Jesus hat bei seinem Kreuzestod in Golgota ein für allemal den Preis dafür bezahlt, dass wir nach unserem Tod nicht verloren gehen, sondern weiterleben - aus Liebe. Angesichts des grauen Novembermonats sollten wir uns immer wieder vor Augen halten, dass diese Liebe Gottes etwas sehr Warmes ist und Licht sowie Wärme in unser Leben bringt.

Wenn wir das immer wieder bedenken, dann ist der Monat November, ist unser Leben, nicht mehr so grau, sondern gefüllt von der Wärme und Liebe Gottes.

"Gott sei Dank für sein unfaßbares Geschenk." (2. Kor. 9, 15)

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI

Samstag, 14. Mai 2016

"Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab." (Apg. 2, 4)

Liebe Brüder und Schwestern!

"Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los."

Diese Worte kennen wir aus der Ballade "Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe. Mit Sicherheit ist hier nicht vom Heiligen Geist die Rede, doch wer oder was ist eigentlich der Heilige Geist? Wir wissen, dass Pfingsten das Fest des Heiligen Geistes ist. Auffällig hierbei ist, dass auch hier zwei Tage gefeiert werden, aber dass es nicht so kommerzialisiert ist wie Ostern und Weihnachten. Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff bemerkte dazu sehr passend, dass den "Werbestrategen und der Industrie noch nichts eingefallen" sei.

Doch worum geht es an Pfingsten? Wir kennen viele Geister, Weingeister, Freigeister, Schöngeister, den Zeitgeist, um nur einige von ihnen zu nennen. Doch nicht jeder Geist kommt von Gott. Im Christentum verstehen wir den Heiligen Geist als eine der drei Personen des dreifaltigen Gottes, also Vater, Sohn und Heiliger Geist. Es handelt sich hierbei also nicht um eine eigenständige Kraft, sondern er ist Gott. Vater = Sohn = Geist = Gott. Um herauszufinden, was nun von Gott ist und was nicht, gibt es die Gabe der Unterscheidung der Geister (vgl. 1. Kor. 12, 10).

Erinnern wir uns zurück: Nach der Himmelfahrt Jesu hatten sich die Apostel in Jerusalem gemeinsam in das "Obergemach" eines Hauses zurückgezogen, wo sie ständig blieben und im Gebet verharrten (vgl. Apg 1, 12ff.). Durch das Pfingstereignis wurden sie in die Lage versetzt, hinaus zu gehen und das Evangelium mit Vollmacht zu verkünden. Sie empfingen vom Himmel direkt in ihre Herzen, was sie an die Menschen weitergeben sollen. Der Apostel Paulus schreibt dazu im Römerbrief: "Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist." (Röm. 5, 5).

Papst Benedikt XVI. führt dazu aus:
"Der Geist Gottes wohnt in unserem Herzen und eröffnet uns eine innige Beziehung zur Heiligsten Dreifaltigkeit, die unser Vorstellungsvermögen bei weitem übersteigt. Gerade in unserer menschlichen Schwachheit, in unserer Unfähigkeit zu beten, wird der Heilige Geist zur Seele unseres Betens, und wenn wir uns für sein mächtiges Wirken öffnen, führt er uns in das göttliche Leben ein. Dieses göttliche Leben ist vor allem die Liebe, die durch den Heiligen Geist in unseren Herzen ausgegossen ist (vgl. Röm. 5,5). Der geisterfüllte Mensch wird auch zum Förderer der Einheit unter den Gläubigen und in der Menschheitsfamilie. Und schliesslich sagt uns der hl. Paulus, dass der Heilige Geist "der erste Anteil des Erbes ist, das wir erhalten sollen" (2. Kor. 1,14), wenn wir nach unserem Tod in die ewige Gemeinschaft eingehen, und orientiert uns so auf das Kommende und auf das Bleibende.
(Generalaudienz, 15. November 2006)

In diesem Sinne können wir nun gemeinsam in die sog. Pfingstsequenz einstimmen, die an Pfingsten obligatorischer liturgischer Bestandteil jeder Heiligen Messe ist:

Komm herab, o Heiliger Geist,
der die finstre Nacht zerreißt,
strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt;
komm, der gute Gaben gibt;
komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit,
Gast der Herz und Sinn erfreut,
köstlich Labsal in der Not.

In der Unrast schenkst du Ruh,
hauchst in Hitze Kühlung zu,
spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht,
fülle Herz und Angesicht,
dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn
kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein,
Dürrem gieße Leben ein,
heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart,
löse, was in sich erstarrt,
lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut,
das auf deine Hilfe baut,
deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit bestehn,
deines Heils Vollendung sehn
und der Freuden Ewigkeit.
Amen. Halleluja.

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI

Sonntag, 17. April 2016

Lumen Christi - Deo gratias!

Liebe Geschwister,

Ostern in Maihingen ist immer etwas ganz Besonderes für mich. Auch dieses Jahr war es wieder eine gelungene und würdevolle Auferstehungsfeier.

Um 4:45h (aufgrund der in dieser Nacht erfolgten Umstellung auf Sommerzeit für manch einen eine ganz besondere Herausforderung) versammelten wir uns auf der Wiese nahe des Birgittenbrunnens am Osterfeuer. Pünktlich um 5:00h segnete P. Wolfgang Held SAC das Feuer, an dem gleich darauf die Osterkerze entzündet wurde. Danach begaben wir uns alle in die Klosterkirche. Bei dreimaligem Rufen „Lumen Christi!“ und der Antwort „Deo gratias“ wurden nach und nach alle Osterkerzen entzündet, bevor das Exsultet – das Osterlob gesungen wurde.

Anschließend zogen wir hinauf in die Kapelle, wo die Osternachtsfeier ihren weiteren Verlauf nahm. Wie schon die Jahre zuvor wurde dieser Gottesdienst mit zahlreichen Elementen und Mitwirkenden bereichert. So wurde die erste Lesung, der Schöpfungsbericht, ziemlich plastisch dargestellt, indem Jugendliche während der Lesung selbige in einem Bild darstellten. Eine interessante Idee, die das Schöpfungsgeschehen gut verdeutlicht hat. Die siebte Lesung wurde von Kindern unter der Leitung von Barbara L. musikalisch dargestellt. Für die musikalische Umrahmung der Osternachtsfeier sorgte wieder die Schola unter der Leitung von Thomas K.

Einer der Höhepunkte der Feier ist für mich der erste Teil, also der Zug vom Feuer in die Klosterkirche. Die Welt befindet sich noch in der Dunkelheit. Beim ersten Ruf „Lumen Christi“ lässt sich schon erahnen, was jetzt kommt: Die schrittweise Vertreibung der Dunkelheit durch das österliche Feuer. Der Evangelist Johannes schreibt in seinem Evangelium: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.“ (Joh. 1, 9). In der Maihinger Klosterkirche konnten wir das sehr gut nachspüren.

Ich wünsche mir von Herzen, dass wir alle dieses österliche Feuer auch in unseren Alltag hinaustragen und weitergeben. In diesem Sinne: Lumen Christi – Deo gratias!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI

Sonntag, 14. Februar 2016

"So tue Gott den Feinden Davids, und so füge er hinzu, wenn ich von allem, was sein ist bis zum Morgenlicht übriglasse, was männlich ist." (1. Sam. 25, 22)

Liebe Brüder und Schwestern!

Für uns Christen, gleich welcher Konfession, ist die Bibel das inspirierte Wort Gottes. Inspiriert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es weder vom Himmel gefallen ist noch durch eine Stimme diktiert wurde. Nein, sie wurde von Menschen geschrieben, die unterschiedlichen Bildungs- und Gesellschaftsschichten angehörten. Sie wurde von Königen geschrieben, von Handwerkern, Fischern, Ärzten; also Menschen, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Eines war ihnen gemeinsam: Sie schrieben, wie es ihnen der Geist Gottes eingab, allerdings mit ihren eigenen Worten. Man könnte sagen, Gott ist sozusagen der "Chefredakteur" der Bibel.

Die Bibel spielt bis in unseren Alltag eine Rolle. Auf sie gründet sich unser Glaube. Es soll auch nichts schaden, wenn man sich jeden Tag eine kleine Passage raussucht und sie betend betrachtet. Bei den Ordensleuten im Kloster gibt es daher auch die "Lectio Divina". Wörtlich übersetzt bedeutet das "göttliche Lesung" und bedeutet eben nichts anderes, als eine betende Betrachtung der Heiligen Schrift.

Doch wusstest Ihr, dass man der Bibel auch ganz banale Dinge entnehmen kann? Dinge, die so banal sind, dass sie sich sogar mit der rechten Weise des Toilettenganges befassen? Das glaubt Ihr nicht? Ok. Was wäre, wenn ich nun behaupte (die Hausfrauen werden jetzt laut und entsetzt aufschreien), dass es biblisch ist, im Stehen zu pinkeln? ;-)

Der oben zitierte Bibelvers ist in der Übersetzung der von mir verwendeten Elberfelder Bibelübersetzung nicht ganz wörtlich wiedergegeben. Wörtlich übersetzt müsste er lauten: "So tue Gott den Feinden Davids, und so füge er hinzu, wenn ich von allem, was sein ist bis zum Morgenlicht übriglasse, was an die Wand pißt."

Jeder, der von seiner Partnerin schon einmal dazu genötigt wurde, sich bei der Toilettenbenutzung hinzusetzen, wird mir beipflichten, dass es aus dieser Position schwierig bis unmöglich ist, an die Wand zu pinkeln. ;-) Von daher, Männer, sei es Euch gesagt, dass es absolut biblisch ist, sein kleines Geschäft im Stehen zu verrichten.

Natürlich muss ich (allein schon, um mich vor dem Zorn der weiblichen Leserschaft zu retten) betonen, dass es heutzutage ein Ausdruck des guten Benehmens ist, dem Ansinnen der Damen (die ja oft die Reinigung der Toilettenschüssel übernehmen) zu entsprechen und sich "dabei" hinzusetzen. Eure Partnerin und der Haussegen werden es Euch danken!


Mit diesem mal etwas anderen Denkanstoß möchte ich Euch Mut machen, Euch einfach mal mit der Bibel näher zu beschäftigen. Wer weiß, was man noch so alles in ihr entdecken kann..... ;-) Viel Spaß dabei!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI

Sonntag, 7. Februar 2016

"'Alles ist mir erlaubt' - aber nicht alles nützt mir. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich." (1. Kor. 6, 12)

Liebe Brüder und Schwestern!

Das ist doch mal ein wunderbares Bibelwort! Ein Freibrief für uns Christen, alles zu tun und zu lassen, was man will. Das passt ja auch sehr schön zum "Faschingsendspurt", wo so mancher noch schnell "die Sau rauslassen" will, bevor der Ernst der Fastenzeit beginnt. Oder?

Nun, ich denke, ganz so einfach kann und darf man es sich nicht machen. Auch Paulus hat das so sicher nicht gemeint. In seinem Brief an die Gemeinde in Rom schreibt er: "Heißt das nun, dass wir sündigen dürfen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade? Keineswegs!" (Röm. 6, 15).

Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus uns von der Knechtschaft der Sünde befreit. Somit sind wir frei. Diese Freiheit dürfen wir aber nun nicht dazu nützen, in alte Verhaltensmuster und Schemata zurückzufallen. Damit würden wir diesen erlauben, erneut "Macht zu haben über uns".

Der Apostel Paulus mahnt uns hier zu einem verantwortungsvollen Umgang mit unserer Freiheit. Das gilt für viele Bereiche unseres Lebens. Das können materielle Dinge sein. Das können Süchte sein, wie Rauchen und Alkohol. Das kann Sexualität sein. Das kann sinnlose Völlerei sein. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.

Gerade auch jetzt im "Faschingsendspurt" gilt es, verantwortungsvoll zu handeln und sich nicht irgendwelchen hemmungslosen Aktionen hinzugeben. Das heißt nicht, dass wir Christen "Spaßbremsen" sein sollen, aber wir sollen überall verantwortungsvoll handeln. Das ist wahre Freiheit!

Der heutige Sonntag, der übrigens den Namen "Estomihi - sei mir..." trägt, ist der letzte Sonntag vor der Fastenzeit. Der Name "Estomihi" stammt aus der lateinischen Übersetzung von Psalm 31, 3, wo es heißt: "Sei mir ein schützender Fels, / eine feste Burg, die mich rettet." In drei Tagen beginnt mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit, an dem wir uns die Freiheit nehmen sollten, einfach innezuhalten und bewußt in die Passionszeit einzutreten.

Nutzen wir dieses Innehalten und nutzen wir die Fastenzeit, um uns auf das Fest der Auferstehung Jesu vorzubereiten, mit der der Preis für unsere Freiheit bezahlt wurde.

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI

Montag, 11. Januar 2016

"Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet." (Jes. 66, 13, LÜ)

Liebe Brüder und Schwestern!

Willkommen im Jahr 2016! Das obige Bibelwort ist die Jahreslosung für das Jahr 2016. Bei den sog. "Losungen" handelt es sich um eine Sammlung von Bibelworten, die von der Herrenhuter Brüdergemeine (eine protestantisch geprägte, aber überkonfessionelle Gemeinschaft) per Auslosen (daher der Name) für jeden Tag herausgegeben wird. Für jeden Tag wird jeweils ein Bibelvers aus dem Alten und aus dem Neuen Testament gezogen.

Die Losungen sind mir schon seit Jahren ein Begriff, da ich, wie manche von Euch wissen, früher selbst protestantisch war und quasi mit der Bibel (und eben auch mit den Losungen) aufgewachsen bin. Obwohl die Losungen überkonfessionell sind, orientiere ich mich mittlerweile vor allem an den römisch-katholischen Tageslesungen, um mich mit "meiner" Kirche zu verbinden. Soviel zum Einstieg.

Als ich gerade über die Internetpräsenz meiner früheren evangelisch-lutherischen Gemeinde surfte, fiel mir eben dieses Bibelwort ins Auge. Auf mich hat dieses Wort sehr beruhigend gewirkt und zwar gerade in der Formulierung der Lutherübersetzung.

Wer mich etwas besser kennt, kann sich auch denken, warum mich dieses Wort so angesprochen hat. Selbstverständlich kommen wir alle in die Situation, wo wir Trost benötigen, sei es durch Zuspruch, sei es durch eine breite Schulter zum Anlehnen, sei es durch einen Beichtvater. Wie auch immer. Doch der Trost einer Mutter ist etwas ganz besonderes.

Wenn ich an meine eigene Mutter zurückdenke, die ja vor mittlerweile über 20 Jahren viel zu früh nach langer Krankheit gestorben ist, dann hatte sie eine ganz eigene Art, uns Kindern Trost zu spenden und Zuversicht zu geben. Ich vermisse sie noch heute sehr!

An dieser Stelle ist es mir ein Bedürfnis, zur Versöhnung aufzurufen. Versöhnt Euch mit Euren Eltern, Kindern, anderen Angehörigen, Freunden..... es kann eines Tages zu spät sein. Tut es gleich jetzt und schiebt es nicht auf! Das gilt übrigens nicht nur für Versöhnung. Wann habt Ihr Eurem Vater und/oder Eurer Mutter oder Euren Kindern das letzte Mal gesagt, dass Ihr ihn/sie liebt? Tut es - und tut es jetzt gleich!

Zurück zum Trost: Durch diese fast schon intime Beschreibung des Trostes wird deutlich, wie sehr uns Gott liebt und wie sehr er uns gut tut. Es ist einfach wunderbar, dass wir jemanden haben, der sich so um uns sorgt und um uns kümmert.

Lasset uns beten! Gott und Vater, wir danken Dir von ganzem Herzen dafür, dass Du nicht nur wie ein Vater, sondern auch wie eine Mutter zu uns bist. Danke, dass Du immer für uns da bist und dass wir immer zu Dir kommen dürfen. Amen!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI