MacTarbh

Samstag, 24. Januar 2015

Gedanken zur "Darstellung des Herrn", "Mariä Lichtmess" und "Imbolc"

"Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für dein Volk Israel." (Lk. 2, 30-32)

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute ist es einen Monat her, das wir am Heiligen Abend das Weihnachtsfest begangen haben. Eigentlich keine lange Zeit, aber spüren wir jetzt noch den Lichterglanz des Weihnachtsfestes?

Auch in der Kirche ist mittlerweile wieder "Alltag", manifestiert im so genannten "Jahreskreis". Und doch geht Weihnachten weiter! Vor der Liturgiereform im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil dauerte die Weihnachtszeit noch länger und zwar bis zum Fest "Darstellung des Herrn", früher "Mariä Lichtmess" genannt, das am 2. Februar gefeiert wird. Noch heute ist es in vielen süddeutschen Gegenden Sitte, dass Krippe und Weihnachtsbaum bis zu diesem Tag stehen bleiben - übrigens auch bei mir. In naturreligiösen Kreisen ist dieses Fest auch als "Imbolc" bekannt, das in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar gefeiert wird.

Interessant ist, dass sowohl in der christlichen als auch in der heidnischen "Version" dieses Festes das Licht eine große Rolle spielt. Der Sage nach lag auf dem Weg von Jerusalem nach Bethlehem ein Kloster, das von einer gewissen Hikelia gegründet worden sein soll. Hikelia hat demnach ihre Mönche mit Kerzen ausgestattet, um damit Jesus entgegen und mit ihm gemeinsam in die Heilige Stadt zu ziehen. Ab dem 5. Jahrhundert sind hieraus die Kerzen- und Lichterprozessionen entstanden, die in der römisch-katholischen Kirche auch heute noch Brauch sind. Im heidnischen Bereich hingegen ist es Sitte, dass im Haus sämtliche Lichter für einige Minuten angemacht werden und auch Rituale verstärkt mit Kerzen abgehalten werden, um die Hoffnung auf den nahenden Frühling durch die immer länger werdenden Tage widerzuspiegeln.

In der keltischen Mythologie Irlands ist Imbolc auch das Fest der Brigid von Kildare. An dieser Brigid scheiden sich dann die Geister. Je nach Sichtweise war Brigid eine Göttin oder eine Heilige. So gibt es Stimmen, die behaupten, Brigid von Kildare habe es nie gegeben und es handle sich bei der Heiligen in Wahrheit um eine keltische Göttin, die quasi in die Heilige umgewandelt worden sei. Auf der anderen Seite gibt es Behauptungen, die sagen, diese keltische Göttin sei in Wahrheit eine Erfindung, um die Heilige Brigid zu denunzieren und damit dem Heiligen Patrick eine Konkurrentin vom Hals zu schaffen. Wieder andere sehen in ihr eine Äbtissin und sogar eine Bischöfin, die durch ein Versehen eines römisch-katholischen Bischofs geweiht worden sein soll, der sie für einen Mann hielt. Der Bischof bemerkte wohl seinen Irrtum, hielt ihn dann aber für das Wirken des Heiligen Geistes.

Wie dem auch sei, das Licht ist all diesen Glaubensrichtungen gemeinsam. Für uns Christen ist Jesus Christus das Licht. Er kam in die Welt, um auch den Heiden die Erleuchtung zu bringen, damit sie sich als Teil des erwählten Volkes ihm zuwenden - so sagt das die in der Überschrift zitierte Perikope. Der Psalmist sagt: "Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, / ein Licht für meine Pfade." (Ps. 119, 105).

Möge uns in diesem Sinne der Herr immer den rechten Weg zeigen und Licht in unser Dunkel bringen! Amen!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

Sonntag, 18. Januar 2015

"Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Mühsal, keine Plage. Denn was früher war, ist vergangen." (Offb. 21, 4)

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute, am 18. Januar 2015, wäre meine geliebte Mutter 75 Jahre alt geworden. Sie starb am 9. Juni 1993 nach langer schwerer Krankheit. Obwohl das nun bald 22 Jahre zurück liegt, vermisse ich sie nach wie vor sehr. Entsprechend habe ich mich heute auch, mit einer Bibel "bewaffnet", zu ihrem Grab auf dem Münchner Waldfriedhof aufgemacht, um ihr dort nahe zu sein.

Die in der Überschrift zitierte Bibelstelle lese ich dort immer sehr gerne. Jeder, der schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, weiß, wie man sich fühlt. Es ist eine Mischung aus Trauer, Wut, Verzweiflung, Leere und all das hat auch seine Berechtigung. Dieser Gefühlsmix dauert eben, solange er dauert.

Und doch, bei all dem ist auch Hoffnung. Hoffnung, dass mit dem Tod nicht alles aus ist. Hoffnung, dass wir unsere Lieben eines Tages wiedersehen werden. Genau davon spricht diese Bibelstelle. Es wird eine Zeit kommen, in der wir nicht mehr trauern müssen. Wir werden mit unseren Lieben vereint sein, da es einfach keinen Tod mehr geben wird. Die ganze Schöpfung wird durch Gottes Herrlichkeit verwandelt werden, eben in einem neuen himmlischen Jerusalem.

Einen Vorgeschmack darauf erleben wir Katholiken in jeder Heiligen Messe. Bei der Eucharistie berühren sich Himmel und Erde, ja, der Himmel steht offen und wir feiern mit der ganzen Heiligen Kirche Eucharistie (= Danksagung). Das bedeutet, dass auch unsere Verstorbenen bei der Eucharistie zugegen sind und mit uns feiern. Sie sind uns nah und wir sind ihnen nah.

Zum Abschluss kann ich es nicht lassen, obigen Bibelvers nochmals in lateinischer Sprache wiederzugeben, in der er einfach wundervoll klingt:

"Et absterget omnem lacrimam ab oculis eorum, et mors ultra non erit, neque luctus neque clamor neque dolor erit ultra, quia prima abierunt."

AMEN!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

Sonntag, 11. Januar 2015

Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus. (Jes. 42,3)

Liebe Brüder und Schwestern!

Mit dem heutigen Sonntag und dem Fest "Taufe des Herrn" endet die Weihnachtszeit. Jetzt kommt wieder der Jahreskreis, der liturgisch betrachtet sozusagen der "kirchliche Alltag" ist. Den Lichterglanz der Weihnachtszeit lassen wir nun hinter uns.

Wie tröstlich ist da der oben genannte Bibelvers, der der heutigen ersten Lesung entnommen ist. Es ist das erste der vier sogenannten "Gottesknechtlieder". An ihm kann man ermessen, wie Jesus als Sohn Gottes mit uns umgeht. Wir brauchen keine Angst zu  haben, wenn wir ihm Alltag genickt wurden und nicht mehr weiterkommen. Möglicherweise ist auch unser Feuer für Jesus zusammengefallen und nur noch zu einem Glimmen verkommen.  Viele würden nun sagen, ach, es hat doch eh keinen Zweck mehr. Schmeiß das Rohr weg, da es zu nichts mehr taugt. Das Feuer ist auch ausgegangen, war wohl nichts.

Doch Jesus ist anders, Gott sei Dank!  Er zerbricht nicht die, die ohnehin schon geknickt sind, sondern richtet sie wieder auf! Den glimmenden Docht löscht er nicht, sondern facht das Feuer wieder neu an!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

Samstag, 3. Januar 2015

Neue Wege

Liebe Brüder und Schwestern!

Manchmal muss man einfach neue Wege gehen. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen, Blogs zu erstellen. Ob das funktioniert, hängt vor allem von Euch ab, den geneigten Leserinnen und Lesern.

Gedacht ist, dass der bisherige Denkanstoß durch den Blog ersetzt wird. Gleichzeitig beabsichtige ich aber, den Denkanstoß nicht nur auf Bibelworte zu beschränken, sondern auf verschiedene Themen zu erweitern. Ihr dürft genauso gespannt sein, wie ich selbst es bin!

Möge Gott allezeit mit Euch sein!